PRESSEMITTEILUNG
Mal wieder: Energiepreiserhöhung
Ein Vorschlag zur Energiewende
Wer in den letzten Wochen die Tagespresse verfolgt hat, musste lesen, dass die
Bundesregierung die Energiepreise für Privatkunden mal wieder verteuern will. Wenn man sich
die ab 2011 zu zahlenden Strompreise genauer anschaut, stellt man fest, dass die
Steuerbelastung auf die Kilowattstunde Strom höher ist als das, was in anderen Ländern, z. B.
Schweden, überhaupt für eine Kilowattstunde Strom vom Privatverbraucher gefordert wird. Dort
liegen die Preise unter 5 Cent pro Kilowattstunde.
In Deutschland liegen die Preise für die Kilowattstunde Strom im Durchschnitt jenseits der 20
Cent. Wir halten dies weder für ökonomisch noch ökologisch oder sozial ausgewogen.
Der Hinweis, dass dann einfach der Stromanbieter gewechselt werden soll, geht vollkommen ins
Leere, da die öffentlichen Abgaben bereits höher sind als 5 Cent pro Kilowattstunde Strom,
sodass ein Anbieterwechsel nicht den gewünschten Effekt herbeiführen kann.
Gesucht wird also eine Preisbestimmungsmethode, die sowohl ökonomischen Kriterien als auch
ökologischen und sozialen Gesichtspunkten Genüge tut.
Unser Vorschlag in diesem Zusammenhang ist, dass die jeweiligen Anbieter gezwungen
werden, einen bestimmten Grundtarif für Strom und Gas anzubieten. Dieser bestimmt sich
anhand dessen, was für die jeweiligen Personen in der Wohnung zu erwarten ist, also z. B.
1.500 kW/h für eine alleinstehende Person an Strom und 10.000 kW/h an Gas für den Fall, dass
eine Gasetagenheizung vorhanden ist. Hier sollten die Preise entsprechend niedrig liegen, da
nun einmal anzuerkennen ist, dass in diesem Land niemand ohne den Verbrauch einer
bestimmten Mindestmenge an Strom und Heizenergie leben kann. Sollte jemand deutlich mehr
Strom und Gas verbrauchen, müssten die Preise überproportional ansteigen, sodass ein
verschwenderischer Umgang mit Energie auch zu einem verschwenderischen Umgang mit dem
eigenen Geld führt.
Dies ist sozial ausgewogen, weil auch Menschen mit geringem Einkommen dann keine
Probleme haben, entsprechende Energieverbräuche zu zahlen. Dies ist auch ökonomisch
sinnvoll, weil ein bestimmter Druck in Richtung auf rationalen Einsatz von Energie bewirkt wirdund führt damit ökologisch auch zu einem Minderverbrauch, was die ökologischen Folgen der
Energiegewinnung minimiert.
Die Bundesregierung ist aufgefordert, ihre reine Klientelpolitik abzustellen und eine Politik für die
Gesamtheit der Bevölkerung zu betreiben und nicht nur für Energielieferanten, Pharmakonzerne
usw..
31.10.2010